Backplate und Harness
Modifizierter Originaltext/Bilder von Wilke Reints
Neben dem Wing ist natürlich das so genannte Backplate mit dem Harness von grosser Bedeutung. Diese Kombination stellt die Verbindung zwischen dem Taucher, dem Wing und den Flaschen her. Das Harness stellt die Gurte zur Verfügung, mit denen der Taucher das Tauchgerät anlegen kann.
Leistungsmerkmale
Das Harness/Backplate muss folgende Leistungsmerkmale aufweisen:
- Backplate verfügt über einen innen liegenden Falz
- Bebänderung darf nicht verdreht sein
- Bebänderung darf nicht zu locker sein
- Durchgehendes 2" (50mm) breites, steifes Gurtband ohne Schnallen ausser für den Bauchgurt (Notfalls eine hochwertige Schnalle im Brustbereich)
- Für den Schrittgurt wird weiches Gurtband verwendet
- Butt Plates und Storage Packs sind eine ideale Ergänzung zum Verstauen von Dekobojen
Die Befestigung von Wings muss immer mechanisch entkoppelt sein, d.h. das Wing - sprich die Blase - darf nicht mit den Zugkräften der Flaschen belastet werden. Auf Dauer würde dies das Material zu sehr beanspruchen. Daher scheiden Wings aus, die dem Gedanken "all in one" entsprechen und über keine Backplate aus Metall verfügen.
Schrittgurt
Wichtig ist, dass das Harness über einen breiten Schrittgurt verfügt. Der Schrittgurt an sich ist notwendig, damit das Flaschenpaket auf dem Rücken seine Lage nicht verändern kann und evt. in Richtung Kopf rutschen würde, was eine unangenehme Kopflastigkeit zur Folge hätte. Daher ist der Schrittgurt, egal ob ein Scooter verwendet wird oder nicht, immer stramm am Körper anliegend. Die Breite des Schrittgurtes ist beim scootern wichtig, je breiter der Gurt, desto angenehmer im Schritt. In diesem Zusammenhang sein unbedingt erwähnt, dass der Schrittgurt aus einem weichem Material bestehen muss, wenn man verhindern will, dass dieser den Trockentauchanzug durch Reibung beschädigt. Die Schultergurte hingegen können aus starrem Gurtband bestehen, was das Einsteigen in das Gerät vereinfacht.
D-Ringe
Bei einem standard Harness sind lediglich drei bis maximal vier D-Ringe im Brust und Bauchgurtbereich vorhanden. Zwei gekröpfte D-Ringe aus Stahl bei den Schultern und zwei sog. Billy-D-Ringe bei den Hüften sind empfehlenswert. Zwei weitere D-Ringe befinden sich am Schrittgurt. Vergleicht man die Anzahl der D-Ringe mit handelsüblichen Jackets, deren Qualität oftmals auch an der Anzahl der Befestigungsmöglichkeiten gemessen wird, kommt schnell die Frage auf ob diese Anzahl an D-Ringen tatsächlich ausreicht. Die Anzahl reicht völlig aus. Jeder Tauchgang, sei er noch so anspruchsvoll kann hiermit durchgeführt werden.
Wo wird nun was an den D-Ringen befestigt?
Brust-D-Ring rechts:
- Backuplampe Nr. 1
- Hauptlampe
- Hauptautomat wenn aus einer Stage geatmet wird
- Doppelender als "working Doubleender" z.B. vom Spool
Brust-D-Ring links:
- Stages
- bei Bedarf Backuplampe Nr. 2
Bauchgurt D-Ring rechts (Optional):
Bauchgurt D-Ring links:
Hinterer Schrittgurt D-Ring:
Vorderer Schrittgurt D-Ring:
- Scooter
Backplate
Im technischen Bereich des Tauchens sollten ausschliesslich korrosionsbeständige Edelstahlbackplates eingesetzt werden, mit einem Gewicht von ca. 2.7kg helfen einiges an zusätzlichem Blei zu reduzieren. Das Harness/Wing hat gegenüber ADV-Jackets keinen Eigenauftrieb und erfordert somit ca. 3 - 4kg weniger Blei bei vergleichbarer Konfiguration. Für den Urlaub eigenen sich auch Backplates aus Aluminium oder sehr stabilem Verbundwerkstoff. Das Backplate sollte sich so dicht wie möglich den Flaschen nähern. Diese Diese Annäherung erfolgt am besten mittels einer in der Mitte liegenden Falz, die eine Auswölbung in Richtung Flaschen aufweist. Einige Backplates verzichten auf diese Auswölbung, bzw. haben diese in die genau entgegen gesetzte Richtung. Dies erhöht den den Abstand zwischen Taucher und Flasche und die Ventile rücken damit in unerreichbare Ferne - was nicht akzeptabel ist.