Dehydration und Tauchen

von aquamed:

Ironischerweise neigt ein Taucher - obwohl er von einem Ozean von Wasser umgeben ist - trotzdem zum Austrocknen. Ausgetrocknet / dehydriert zu sein bedeutet, dass der Körper nicht genug Wasser / Flüssigkeit hat. Auslöser dafür sind entweder eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme, hoher Flüssigkeitsverlust oder Beides auf einmal. Dehydration kann zu ernsten Gesundheitsproblemen führen, da unser physiologisches System und die biochemischen Prozesse H2O benötigen.

Was genau ist Dehydration?

Deep Water Blackout / Ensoufflement

laminare und turbulente StrömungMit zunehmender Tauchtiefe nimmt die Atemgasdichte zu. Eine erhöhung der Gasdichte führt zu einer Reduktion der Viskosität, d.h. das Gas wird schwerer zu atmen/zähflüssiger. Bei einer tiefen Atemfrequenz kann das Gas noch laminar durch die Atemwege strömen (d.h. alle Gasteile bewegen sich in Strömungsrichtung). Wird die Atemfrequenz infolge einer Anstrengung oder Aufregung erhöht und überschreitet die Strömungsgeschwindigkeit die Grenzgeschwindigkeit (durch die Rynoldszahl bestimmt), entsteht eine turbulente Strömung. Der Atemwiderstand steigt dann stark an und das Atemminutenvolumen (AMV) sinkt ab. Das Gas in der Lunge wird so ungenügend ausgetauscht. Der CO2-Anteil in der Lunge und im Blut erhöht sich. Dies führt zu Symptomen einer CO2-Vergiftung. Im englischen Sprachraum wird hierfür der Begriff "Deep Water Blackout" verwendet.

Gegenmassnahmen:

Hyperoxie (Neurotoxisch)

Die neurotoxische Hyperoxie beruht auf der ZNS-O2-Intoleranz (ZNS Gehirn & Rückenmark) und ist auch unter dem Begriff Paul-Bert Effekt bekannt. Sie entsteht bei Atmung von einem Sauerstoffpartialdruck von > 1.0 bar. Der absolute pO2 Grenzwert beim Tauchen beträgt 1.6 bar.

Hyperoxie (Pulmonal)

Die pulmonale Hyperoxie beruht auf der Sauerstoffintoleranz der Lunge. Sie ist auch unter dem Begriff Lorraine-Smith Effekt bekannt.

0.35 bar werden auf unbestimmte Zeit ertragen, jedoch bei längeren Expositionen mit pO2 über 0.5bar kann es zu Problemen kommen. Die pulmonale Hyperoxie ist nicht lebensgefährlich, jedoch unangenehm und schmerzhaft.

Unterkategorien

  • DCI

    Als Dekompressionsunfall oder -krankheit werden verschiedene Verletzungen durch Einwirkung von Überdruck beziehungsweise von zu schneller Druckentlastungen bezeichnet. Die Verletzungen treten vor allem bei Tauchunfällen auf und werden deshalb auch als Taucherkrankheit oder Caissonkrankheit (vom Senkkasten) bezeichnet. Die gemeinsame Ursache aller Dekompressionsunfälle ist die Bildung von Gasblasen im Körperinneren.