Dekompressionskrankheit Typ I

Bei der Dekompressionskrankheit DCS Typ I spricht man in der Taucherszene oft von "leichter DCS" oder "Bends".

Bei einer Dekompressionskrankheit vom Typ I lagern sich die Blasen in der Haut, der Muskulatur, den Knochen oder den Gelenken an. Sie verursachen dort Juckreiz (Taucherflöhe), Druckempfindlichkeit der Muskeln, Gelenkschmerzen und Bewegungseinschränkungen (Bends). Diese Symptome treten in 70% der Fälle innerhalb der ersten Stunde nach dem Tauchgang auf, teilweise wurden aber auch noch Symptome 24 h nach dem Tauchgang beschrieben.

Am häufigsten treten blaurote Verfärbungen mit leichten Schwellungen der Haut auf, die der Patient als „Taucherflöhe“ mit starkem Juckreiz beschreibt. Die Schwellung (Ödem) ist durch Verschlüsse der Kapillaren und Lymphgefässe der Haut mit Mikroblasen verursacht, welche eine erhöhte Durchlässigkeit für Wasser aufweisen.

In der Muskulatur verursachen die Blasen Druckempfindlichkeit und ziehende Schmerzen. Dies hält einige Stunden an und ähnelt anschliessend dem Muskelkater.

Gelenke, Knochen und Bänder zeigen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Am häufigsten treten diese in den Kniegelenken auf, seltener an Ellbogengelenk und Schulter. Die Bezeichnung Bends für diese Symptome kommt von der gebückten Haltung der unter dieser Berufskrankheit leidenden Caissonarbeiter (engl.: to bend = ‚beugen‘).

Sofort nach dem Auftreten sollte reiner Sauerstoff verabreicht werden. Die Beschwerden verschwinden in der Regel auch ohne Druckkammerbehandlung rasch. Da die DCS I oft der Vorläufer der gefährlichen DCS II ist, ist jedoch auch bei Abklingen der Beschwerden eine Druckkammerbehandlung empfehlenswert.

Nach einer DCS Typ I gelten für den taucher mindestens 3 Wochen Tauchverbot.

Die Dekompressionskrankheit Typ I wird in der Tauchausbildung mit dem Akronym PISS gelernt:

P ain Schmerz (Muskeln/Gelenken/Ellbogen/Hand/Knie)
I rritation Reizung (Hautjucken)
S welling Schwellung (Blockierung der Lymphdrüsen, Ödeme (Wasseransammlung))
S oreness Entzündung